Luise Rinser, geboren am 30. 4. 1911 als Tochter eines Lehrers in Pitzling/Oberbayern. Nach dem Studium der Pädagogik und Psychologie in München arbeitete sie von 1935 bis 1939 als Volksschullehrerin. Aus der 1939 geschlossenen Ehe mit dem Musiker Hans-Günther Schnell (1943 gefallen) hatte sie zwei Söhne. Eine Zweitauflage ihrer ersten Buchpublikation (1941) wurde durch die Reichsschrifttumskammer verhindert; 1944 wurde sie unter Anklage des Hochverrats verhaftet. Bevor sie nach Kriegsende als freie Schriftstellerin leben konnte, arbeitete sie als Literaturkritikerin für die „Neue Zeitung“ in München. 1953 nahm sie als einzige Frau an dem ersten deutsch-französischen Schriftstellertreffen teil. 1953 bis 1959 war sie mit dem Komponisten Carl Orff verheiratet. Seit 1963 lebte sie in Rocca di Papa in der Nähe Roms. 1984 Kandidatin der Grünen für das Amt des Bundespräsidenten. Seit 1986 Ehrenbürgerin von Rocca di Papa. Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland, der Accademia Tiberia, Rom, und Senatorin der Accademia Internazionale Medicea, Florenz. Luise Rinser starb am 17. 3. 2002 in Unterhaching.
* 30. April 1911
† 17. März 2002
von Heike Schupetta (B) Jürgen Koepp (B) Sigrid Weigel (E)
Essay
Die Literaturkritik hat über Luise Rinser fast nur Missverständnisse produziert. Entweder wurde sie als „Erbauungsschriftstellerin“ und als „Frauenschriftstellerin“ bzw. ihre Literatur ...